Faires System für die Kunden und viel Arbeit.

22.09.2010 07:48

Springer Tafel sucht weitere Helfer / „Ich kann es nicht verantworten, dass gute Lebensmittel weggeschmissen werden".

NDZ/Vom Markus Richter/Springe. Vor zweieinhalb Jahren, da war neben der Euphorie auch die Skepsis groß. Wie wird eine Lebensmittelausgabe auf Spendenbasis in Springe angenommen? Wie groß ist der Bedarf? Jetzt ist klar: Die Tafel ist eine notwendige Einrichtung. Und die Begeisterung der Mitarbeiter, sie ist noch immer spürbar. Auch wenn immer wieder neue Ehrenamtiiche das Team unterstützen müssen.

Tafel-Helfer der ersten Stunde (v.l.): Hannelore Schaper-Lücking, Claus Hirschhausen und Marie-Luise Hecht sortieren Waren ein.

Hannelore Schaper-Lücking ist eine der Helferinnen der ersten Stunde. Die 66-Jährige kennt die zeitaufwändige und manchmal nervenaufreibendende Arbeit in den Räumen am Niederntor. Denn das, was der Kunde sieht, ist nur ein geringer Teil dessen, was bei der Tafel passiert. Mitarbeiter Claus Hirschhausen erklärt den Tagesablauf: „Um  8 Uhr macht sich der Fahrdienst auf den Weg, zu diesem Zeitpunkt ist der Laden hier noch leer."

Die Männer mit dem weißen Bulli fahren Supermärkte und Geschäfte ab, nehmen in Eldagsen, Völksen, Bennigsen und Springe Lebensmittel entgegen, die sonst weggeworfen würden. Zwei Stunden später sind die Ehrenamtlichen im Laden eingetroffen. Fährt der Wagen vor, beginnt ihr Job. „Sortieren nach Warengruppen, Haltbarkeit und Qualität", fasst Hirschhausen zusammen.

Als er noch in Vollzeit gearbeitet hat, war der 64-Jährige Landmesser. Seine Motivation: „Ich kann es nicht verantworten, dass hochwertige Lebensmittel einfach weggeschmissen oder in Biogasanlagen verfeuert werden. Er packt nun mit an, wenn Obst und Gemüse, Teigwaren, Fleisch, Tiefkühlkost und vieles mehr in großen grünen Klappkästen angeliefert werden. Jetzt heißt es zupacken. Hygiene steht dabei an erster Stelle. Verfaulte Waren landen sofort im Müll, bei dem, was länger haltbar sein soll, darf die Kühlkette nicht unterbrochen werden. Es dauert ein paar Stunden, bis die Arbeit geschafft ist.

„Wir haben auch viel Spaß in unserem Team", sagt Hannelore Schaper-Lücking. Fotos: ric

Seit dem Start der Tafel ist auch Marie-Luise Hecht dabei. Sie kennt die Abläufe, hat früher Großküchen geleitet. Langeweile im Ruhestand, das kam für die engagierte Dame nie infrage. „Ich wollte unbedingt etwas Soziales tun. Nach einem Aufruf in der Zeitung hab ich gewusst Das hier ist das Richtige." Durchschnittlich 60 Jahre zählen die Ehrenamtlichen, nicht selten sind aber auch Jüngere dabei. Etwa eine Studentin, die eine Art freiwilliges Praktikum geleistet und eine Bescheinigung dafür bekommen hat für Bewerbungen.

Nach dem sogenannten Service folgt beim Tafel-Tagesablauf nun die Ausgabe, zweimal wöchentlich. Fingerspitzengefühl ist gefordert. Das Team um den Vorsitzenden Uwe Lampe hat sich ein besonders faires System ausgedacht: Waren umzupacken, damit nicht einer alles und andere nichts bekommen. Klar, dass der Zeitaufwand dafür immens ist und mit ihm der Bedarf an motivierten Helfern.

Kontakt telefonisch unter 05041/777-123 oder springertafel.webnode. com.

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